Freitag, 10. Juli 2015

Political correctness


Zigeunerschnitzel, Mohrenkopf und der Sarrotti Mohr...
... das sind nur ein paar Beispiele für Begriffe aus meiner Jugend, die heute als inkorrekt verpönt sind. 

Dabei hatten wir doch bei deren Gebrauch nie und nimmer daran gedacht, jemanden zu diskreditieren. 

Im Gegenteil, so ein Zigeunerschnitzel gab uns doch das Gefühl, etwas besonderes, exotisches, auf dem Teller zu haben. 

Wir dachten doch nicht im Traum daran, wenn wir einen Morenkopf zwischen zwei Brötchenhälften genussvoll zerquetschen, wir würden hier den Kopf eines Menschen schwarzafrikanischer Abstammung zermalmen. 

Genauso wenig wie wir beim Verzehr eines französischen Weissbrotes, an Kannibalismus an einem Pariser mit Baskenmütze dachten. 

A propos Pariser...  Welche junge Frau verschwendete einen Gedanken an die Bewohner der französischen Hauptstadt, wenn sie uns eine Lümmeltüte über die Eichel rollte... ?

Ich kann ja noch verstehen, dass Alice Schwarzer darauf besteht, dass man nicht mehr man, sondern frau sagen sollte...  Obwohl das ja dann korrekter Weise fra heißen müsste. 

Gut, Frau Schwarzer sagt also, dass fra jetzt nicht mehr "man steht morgens vor dem Spiegel" sondern "fra steht morgens vor dem Spiegel" sagen müsste.

Wie gesagt, das verstehe ich nun wieder, da sie sonst bei ihrem Spiegelbild gar nicht auf die Idee käme, dass sie da eine Frau anschaut. 

Insofern ist das schon hilfreich. 

Aber wie es einem Sinti oder Roma helfen soll, wenn ich im Restaurant ein "Sinti Steak" anstatt eines "Zigeunerschnitzel" bestelle, das übersteigt meine Vorstellungskraft. 

Es ist doch logisch, dass da kein Zigeuner drin ist...  ich bin ja schon froh, wenn Schwein und kein Känguru verarbeitet wurde. 

Ausserdem, was ist dann mit dem "Jägerschnitzel" ...  oder gar dem "Schwabentopf"? 

Am Ende weiss man (Ups..  fra...) ja gar nicht mehr woran man überhaupt noch ist. 

Doch vielleicht hat die ganze politische Korrektheit ja doch ihren tieferen Sinn, nämlich genau den, uns alle zu verwirren...  uns im ständigen Versuch des korrekten Ausdrucks und Verhaltens, abzulenken vom eigentlichen Kern des Problems. 

Ich jedenfalls werde weiter meinen Mohrenkopf verspeisen, mir Zigeunerschnitzel bestellen und Alice Schwarzer einen Man(n) sein lassen. 

Weil die Probleme nicht darin liegen wie man sie nennt, sondern darin, wie man sie behandelt. 

Euer Schwabentopf, der Pfleiderer

2 Kommentare:

Anton Charly hat gesagt…

Herr Pfleiderer, der Schwabentopf spricht mir aus tiefster Seele und Überzeugung.
Warum man/fra über dieses Thema überhaupt diskutieren muss ist mir ein absolutes Rätsel.
Das ist eine aufgeblasene Eselei, sorry Esel und Ei, die nur von Dummköpfen propagandiert werden.
Ich habe keine Zeit und Lust dafür, bei mir bleibt es wie es war ein Mohrenkopf und ein Zigeunerschnitzel.

Pfeiderer hat gesagt…

ich sehe schon, wir beiden "Alten" verstehen uns